Gruß aus dem Jenseits

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Ich war ja so naiv und doof,
drum lieg ich auf dem Waldfriedhof,
voll Würmer und ich muffel stark.
Aus losen Brettern ist der Sarg.

Die Lottofee sah ich noch strahlen,
ich jubilier: “Ich kenn die Zahlen.
Mein Gott, ich fang gleich an zu spinnen.
Das Leben wird jetzt neu beginnen.

So plant ich, mit dem vielen Geld,
erober ich mir jetzt die Welt.
Drum meint ich: “Schatz“, dies unter Flennen,
“wir müssen uns jetzt leider trennen.“

Sie sagte nur: “Es ist schon recht“,
mein Gott, wie kannte ich sie schlecht.
Ich hatte ihr total vertraut,
als sie den Abschiedsdrink gebraut.

Er war sehr süffig, der Likör,
mir wurden meine Augen schwer.
Ich hörte nur: “Ich musste handeln“,
der Drink schmeckte nach bitt`ren Mandeln.

Informationen zum Gedicht: Gruß aus dem Jenseits

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16.05.2011
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