Gezeiten

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Einst schwamm die Nordsee, dieses Meer,
aus Langeweile vor sich her.
Das rumpaddeln wurd ihr zu dumm,
sie denkt: „ich schau mich einmal um,
das ist ein wunderschöner Strand,
da geh ich einfach mal an Land“.

Als sie übers Ufer tollte,
wusst sie nicht mehr was sie wollte,
denn dieser Sand war voller Dreck,
und für das kleine Meer ein Schreck.

Vielleicht hat jemand nur vergessen,
aufzuräumen nach dem Essen?
Ich bin ansonsten nicht penibel,
doch hierbei, da wird mir recht übel.

Ein Weilchen zieh ich mich zurück,
vielleicht hab ich ja später Glück.
Schau heute noch einmal vorbei,
ob dieser Strand dann sauber sei.

So geht es jetzt seit vielen Jahren,
die Nordsee ist sich nicht im Klaren,
das man von Reinheit hält nicht viel,
drum wiederholt sich dieses Spiel.

Aus Langweil von nem kleinem Meer,
da kommen Flut und Ebbe her.

Informationen zum Gedicht: Gezeiten

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11.02.2009
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