Eden im Spiegel

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Es ist schon viele Jahre her,
glaubt mancher auch, es sei ne Mär.
Damals war‘s im Garten Eden,
jetzt erst intressiert es jeden.
Eva stand vor einem Spiegel,
links im Eck, ein Gütesiegel.

Sie sah ihn sich sehr gründlich an,
dann rief sie aus: “Oh Mann, oh Mann,
der Kleber dort auf deinem Glas,
bedeutet doch, du weißt etwas.“
“Na klaro“, lacht das Glasgestell
und dabei leuchtet es sehr hell.

“Was willst du wissen, nackte Maid,
ich bin doch unsagbar gescheit.“
Das Evchen stottert rum verlegen,
sprach dann sehr mutig und verwegen:
“Du liebes Spieglein sag mir gleich,
wer ist die Schönste hier im Reich?“

Der Spiegel stöhnt: “Wer wird’s schon sein,
du lebst mit Adam hier allein.
Drum ist’s doch klar, du dumme Kuh,
die schönste bist aus dem Grund du.“
Ob Eva blond war wollt ihr wissen?
Auf alle Fälle konnt sie küssen!!!

Informationen zum Gedicht: Eden im Spiegel

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30.01.2012
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