Die Strassenräuber

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Ich geh zu dem, der da grad steht:
“Pardon wenn ich sie frage,
wo es zur Weberstraße geht,
wo ist denn ihre Lage."

Da wälzt er nachdenklich die Stirn:
"Mein Gott, sie sollen wissen,
auch die vom Doktor Uwe Hirn,
seit Tagen wir vermissen.

Auch Mozarts Straße gibt’s nicht mehr,
An ihrem alten Ort,
die Gegend ist ganz öd und leer,
sie ist ganz einfach fort.

Zurzeit passiert bei uns sehr viel,
man kann es nicht begreifen,
man treibt da ein makabres Spiel,
hört man so manchen kneifen.

In unserm Viertel gibt’s ne Gang,
die täglich Straßen klauen,
der Anführer, der lahme Jängg,
das muss man mal verdauen."

Doch fragt man ihn: “Mein werter Herr,
ob sie die Straße nahmen.“
Da sagt er nur: “Isch bidd sie särr,
bin Straßenräubäär, Amen.“

Informationen zum Gedicht: Die Strassenräuber

730 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 2,5 von 5 Sternen)
-
11.01.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Michael Adamitzki) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige