Der vergessliche Sensenmann

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Der Sensenmann der steht vor mir,
mal wieder vor der Eingangstür.
Sein Antlitz das ist kreidebleich,
ihm geht's nicht gut, das seh ich gleich.

Verzweiflung klingt aus seiner Stimme:
"Ich hab Demenz, ne richtig schlimme.
in meinem Job kann man nicht spaßen,
da muss man sich auf mich verlassen.

Heut' soll ich Webers Done holen",
er lacht verzweifelt und verstohlen.
"Jetzt weiß ich nimmer wo der wohnt,
und ob das Kommen sich auch lohnt.
Soll einen Kerl nach oben bringen,
ich hoffe es wird mir gelingen.

Sonst, das wär für mich nicht schön,
müsst ich ab morgen stempeln gehn.
Weil dieser Job im Alter schlaucht,
drum würde ich nicht mehr gebraucht.

Informationen zum Gedicht: Der vergessliche Sensenmann

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11.09.2016
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