Herr Schmidt von nebenan ist tot

Ein Gedicht von Martina Wiemers
Herr Schmidt von nebenan ist tot,
der Meckerer und Kniesel,
starb gestern beim Abendbrot,
der geizig alte Stiesel.

Er hat uns alle schikaniert,
war Freund vom Hausverwalter,
wusste immer was passiert,
war verbiestert im Alter.

Frau Müller von nebenan,
hat er sogar geschlagen,
sie lebt allein, hat keinen Mann,
wollt sie auch noch verklagen.

Weil Benjamin, ihr kleiner Sohn,
spielt vor dem Haus in Pfützen,
er würde dann mit Matsch und Ton
die Hauswände bespritzen.

Herr Krause ist schon 80 Jahr
und wohnt im 1. Stock,
den hat er sehr oft sogar,
genannt `nen Stinkebock.

Im Fahrstuhl hat er mich betatscht,
und griff mir untern Rock,
hab eine ihm dafür geklatscht,
dem geilen alten Bock.

Frau Fricke die wohnt über mir,
ihr Rollator stand im Flur
hat angebrüllt sie wie ein Stier,
sehr rücksichtslos und stur.

Herr Schmidt von nebenan ist tot,
niemand wird hier jetzt trauern,
starb einsam beim Abendbrot,
ich kann ihn nicht bedauern.

(C)martina wiemers

Informationen zum Gedicht: Herr Schmidt von nebenan ist tot

3.119 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,5 von 5 Sternen)
1
26.01.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Martina Wiemers) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige