Es war doch mal Liebe

Ein Gedicht von Martina Wiemers
Er
Du Hexe, du Ziege, du hässliche Kuh,
scher dich hinaus, mach die Tür endlich zu.

Sie
Du Blöder, du Lackel, du stinkender Fisch,
zersäg vorher Bett, den Schrank und den Tisch.


Roland und Gudrun was ist denn nur los,
hör es mit an, hab im Hals einen Kloß,
möchte gern helfen, doch ihr gebt keine Ruh,
jeder fügt jedem seelische Wunden nur zu.

Habt euch doch früher umarmt und geküsst,
versteh nicht warum es nicht mehr so ist.
Es war doch mal Liebe zwischen euch beiden,
doch nun soll der Richter trennen und scheiden.

Roland, ich weiß noch du warst ganz verschossen,
in Gudruns unzählige Sommersprossen,
nanntest sie immer Miss Tausendschön,
und hast in ihr was Besonderes gesehen.

Nach dem stinkenden Fisch, hab`s nicht vergessen,
war Gudrun verrückt und ganz versessen,
hat selbst am Tag noch von ihm geträumt
und manchmal sogar das Studieren versäumt.

Was ist nur geschehen mit euch beiden,
müsst ihr immer und immer nur streiten?
Zerfetzt eure Seelen im Rosenkrieg,
doch niemand verbucht je für sich einen Sieg.

Gibt es denn nichts mehr, was euch verbindet,
reißt euch zusammen, bevor einer verschwindet,
aus dem Leben des andern und das für immer,
denkt an die Kinder, die leiden viel schlimmer.

Zieht einen Strich, beginnt noch mal von vorn,
entfernt aus dem Herzen den Rosendorn,
reicht euch die Hand und lächelt euch an,
damit dort die Liebe wieder einziehen kann.

(C) Martina Wiemers

Informationen zum Gedicht: Es war doch mal Liebe

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22.07.2013
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