Stiller Frühling - lauter Frühling

Ein Gedicht von Martin Heil
Wir meiden uns,
nicht weil wir es wollen.
Abstand ist das Gebot der Stunde.
Bei all dem Stille-Stehen
warten wir unruhig auf bessere Kunde.

Aber wir sprechen
viel mehr mit den Allernächsten.
Nähe erschließt sich auf so vielen Wegen.
Bei all den Verboten
ist das ein großer, wahrhaftiger Segen.

Wir finden uns
bei uns selbst und im Anderen.
Liebe leuchtet hervor in Taten und Worten.
In aller Stille
haben wir gelernt, uns neu zu verorten.

Wer in der Natur ist,
muss nur seine Sinne öffnen.
Vogelstimmen klingen von allen Seiten.
Sie rufen laut
gegen Unmut und Verzweiflung.

Wer sich dort umsieht,
bemerkt ein erfrischendes Leuchten.
Blüten und Blätter sind wie der Farben-Gesang.
Sie spielen unüberhörbar
die Melodie des Aufbruchs und vom Neuanfang.

Stille und laut
ist gerade die Zeit - Frühling 2020

Informationen zum Gedicht: Stiller Frühling - lauter Frühling

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31.08.2020
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