schattenvögel

Ein Gedicht von marmotier
weh uns,
welcher engel
käme zu trösten
unserer herzen not?
nicht einer träte hervor
aus dem dunklen bogen der nacht
und nähme der tränen sich an.
denn engel suchen,
überschäumend von dasein,
nur ihresgleichen.

wir aber
wie die schattenvögel des mondes
fallen zurück und ertrinken.

so bleibt uns fast nichts:
das stille aufblühn der rose vielleicht,
vielleicht einer einsamen lerche gesang,
vielleicht auch ein schwan
auf dem fluss in die ferne der zeit.

aber all dieses ist anschaun.
jede berührung zerstört.
wir sind hinausgestellt
aus dem innigen kreis der natur
wie efeu an mauern
hell erleuchteter häuser,
in denen das leben sich feiert.

sogar die götter verschmähen uns noch
jenseits der sterne.
sie können sich lächelnd selber erlösen.
die schuld liegt für immer bei uns.

umsonst sind alle gebete.
kein gott hat ein herz.
es gibt kein erbarmen.

wir bleiben wie waisen allein.


Copyright © Marmotier 2014

Informationen zum Gedicht: schattenvögel

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07.07.2014
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