früher herbst

Ein Gedicht von marmotier
der sommer geht.
der tag wird klamm.
ganz heimlich weht
der herbst heran.

er tropft schon von den nassen bäumen,
in deren schatten wir sonst träumen,
und schleicht wie ein gespenst ums haus.
wir frösteln. keiner will hinaus.

was wir erträumt,
stieg himmelan.
was wir versäumt,
bleibt ungetan.
wer jetzt allein,
wird einsam sein

und nächtens im gebet versinken,
bis weit nach mitternacht rumoren,
und roten wein zur neige trinken.
verlorenes wird neu beschworen.

am tag wird er am fenster stehen,
um vogelschwärmen nachzusehen,
und manchmal kleinen kindern winken.



Copyright © Marmotier 2013

Informationen zum Gedicht: früher herbst

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18.09.2013
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