winterpelz

Ein Gedicht von Marie Mehrfeld
die dochtlose rote kerze
hat wie du die mitte verloren,
gesucht hast du und nicht gefunden,
rastlos ratlos willst du das rätsel der rätsel
lösen und verstehst doch nichts; wir alle sind blind
und taub, drehen uns um uns und haben zu viele fragen,
wollen die antwort nicht hören, die wahrheit nicht sehen;
mein winterpelz warst du und nicht ein mann für jede
jahreszeit; lege ich mein ohr auf die beschrifteten
steine zur stunde der mitternacht, erzählen die
gräber das leben der toten, viel zu viel trauer,
die einsamkeit und die monotonie lichtlos
leerer phrasen hat unsere feuer gelöscht
und den boden des hoffens ausgelaugt,
wo versammeln sie sich zum gebet,
verrate es mir, denn ich will ein
stimmen in den ewigen chor
mit gefalteten händen, auf
dass ich klug werde und
das lächeln, lieben
nicht verliere


© M.M.

Informationen zum Gedicht: winterpelz

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07.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marie Mehrfeld) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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