Asche zu Staub

Ein Gedicht von Marie Mehrfeld
Das lecke Schiff Erde
schlingert ächzend unter
wutgeschwärzten Monster
Wortwellen, so einsam die
Buche im Garten, kein Vogel,
der zwitschert; deine Tage sind
gezählt; du lauschst dem Flüstern
der Ahnungen; willst, dass es bleibt,
wie es ist, obwohl du weißt, dann bleibt
nichts; gelähmte Gedanken, gebrochenes
Fühlen; Fallzahlen sinken, doch es reicht nicht;
der Schleim der Angst schnürt uns die einsamen
Kehlen zu; du rollst dich ein und schläfst weiter; was
geht mich das an, sollen die anderen; hast genug geackert,
gegackert, ist nicht dein Ding; und was ist mit denen,
die nach uns sind? Die Kriege führen werden um
Wasser und Brot? was mit den rasenden Feuern
weltweit und den wild gewordenen Wassern,
die Menschen im Schlaf überfallen und die
töten und alles zerstören? Ist nicht deine
Schuld? Ja wessen Schuld dann? Da
bei weißt du genau, nichts bleibt,
wie es ist, nichts wird sein, wie
es war; werde ganz ruhig nun,
denn bald bist auch du nur
noch - Asche zu Staub …



© M.M.

Informationen zum Gedicht: Asche zu Staub

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26.07.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marie Mehrfeld) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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