Die 5-Tage-Woche

Ein Gedicht von Maria L. Späth
Gott sah auf Himmel und die Erde,
auf Finsternis und Licht.
Dass jeder Tag aufs Neue werde,
das war die erste Schicht.

Er schied das Wasser von dem Lande,
gab ihm auch Ebbe und die Flut.
Darüber er den Himmel spannte,
er fand sein Tagwerk gut.

Am dritten Tage hatte er
die Vision von Blumenwiesen.
Auf allen Böden, öd und leer,
ließ er nun Gras und Kräuter sprießen.

Die Zeit stand auf des vierten Tages Plan,
und wie man ihren Lauf erkennt.
Die Sonne und der Mond bekamen ihre Bahn,
die Sterne in dem weiten Firmament.

Am fünften Tag schuf Gott Getier
in millionenfachen Arten.
Gab jedem seine Räume hier,
bevölkerte den Garten.

Danach ging er ins Wochenend,
besah sein Werk von ferne.
"So wird es gehen", murmelt er dezent,
"ich ändere die Weltgeschicht nicht gerne.
Doch niemand soll behaupten, der mich kennt,
dass ich aus Fehlern nicht auch lerne."

Informationen zum Gedicht: Die 5-Tage-Woche

1.125 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
01.02.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Maria L. Späth) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige