Der Hering

Ein Gedicht von Manfred Basedow
Das Silber der Meere


Du Hering schwimmst in silbernem Kleid,
mit deinem großen Schwarm sehr weit.
Fühlst dich sehr wohl im weiten Meer,
kommst ganz selten allein daher.


Lässt dich gern treiben mit dem Strom,
widerstehst du dem höchsten Wellendom.
Wirst gejagt von Fischern und Möwen,
begegnest in den Meeren keinem Löwen.


Gehst du dem Fischer in die Fänge,
wirst du gebraten in ganzer Länge.
Kommst du als Rollmops zu uns im Glas,
wirst du zu Sushi garniert mit Gras.


Kommst du zum Laichen nah heran,
locken dich die blanken Haken an.
Diese gaukeln dir Futter vor,
ziehen gleich vier auf einmal hervor.


Du bist begehrt als Namensgeber,
wirst gedreht vom Pfannenwender.
Endest du gebraten auf dem Teller,
nach Geschmack mal dunkel, mal heller.


Entfernen deine silbernen Schuppen,
weil diese nicht schmecken in heißen Suppen.
Drum halte dich vom Menschen fern,
du liebst dein nasses Reich sehr gern.


Schwimme weiter durch das Meer,
schneller als die Feuerwehr.
So wird dir erspart das Leid,
reise tausend Meilen weit.

® Manfred Basedow
24.03.2014, Rostock

Informationen zum Gedicht: Der Hering

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24.03.2014
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