Der Flüsterich

Ein Gedicht von Magda Förster
Der Flüsterich – ein kleiner Wicht -
macht kein Getöse,
liebt das Gerücht.
Wird niemals laut,
ein leiser Spötter,
vom großen Redner -
der kleine Vetter.

Flüstert diskret -
in verdeckte Ohren -
Texte mit Pünktchen …
ehem, ehem …
hat flüsternd sich
ein Publikum erkoren -
mit erhobener Braue -
am Munde die hohle Hand.

Denn: Ein lauter Beller
macht ja Getöse – und -
zeigt aller Welt
gleich seine „Größe“?

Der Flüsterich -
enorm und weise -
mit Hand gedämpft -
im kleinen Kreise.

Beim Beller flieht das Publikum,
beim Flüsterer – gespannt und stumm. -

Das Flüstern läuft weiter
von Ohr zu Ohr - bis -
langsam es anschwillt
zum sprachlosen Chor. ---

Informationen zum Gedicht: Der Flüsterich

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29.07.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Magda Förster) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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