Morgens

Ein Gedicht von Lothar Schwalm
Blaue Sterne tanzen im Nebel
ein Kitzeln im Bauch
in Deinem auch?
Kleine wütende Zwerge treten gegen
kaputte Pflastersteine
Feuchte Wölkchen steigen aus
grauen Hüten von grauen Männern
empor
Tropfende Gedanken hinterlassen
feine Spuren im Schnee
an der Decke Federn aus Staub
Türkisfarbene Tücher wandern
in schlingernden Bahnen auf und ab
Müllmänner in großen Schuhen
tragen alte Tüten weg
irgendwo liegen noch Deine
Söckchen herum
Grüne Schleier kreisen
um erloschene Kerzen
und mischen sich mit ihrem Duft
Winzige Brunnen entstehen in
der Luft und benetzen meinen Atem
Deine Blicke durchforsten die Stille
streifen mich und werden im
Schein der Unwirklichkeit zu
tanzenden, blauen Sternen


ls061090

Informationen zum Gedicht: Morgens

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23.07.2011
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