Lebenstrieb

Ein Gedicht von Linda Li
In scheinbar dürrem Gehölz
wartet schon ungeduldig
-das Leben-
und wir stehen staunend daneben
und behaupten
es hat noch nie einen Gott gegeben
und wird auch nie einen geben.
Was ist da mit unsren Sinnen geschehn
warum sind sie gestorben
wir haben doch Augen und Ohren
und tausende Sinne
um den Wind zu erfühlen
unsre Haut im Wasser zu kühlen
Blüten zu betasten
in Träumen zu rasten
den Flugwolken nachzuschaun
und der großen Liebe zu vertraun.
Jedes Bild bedarf eines Malers
jedes Gefäß aus Ton - seines Töpfers
nur wir - ja - wir
verleugnen den Schöpfer.
Denn die Motoren - in unsren Ohren
die großen und kleinen - verneinen
und machen uns taub und blind
so gehen wir durch's Leben
und verstehen nicht mehr
warum wir sind.

Linda Li 21. April 2015

Informationen zum Gedicht: Lebenstrieb

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30.06.2015
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