Spartiat

Ein Gedicht von Lars Abel
Wand´rer, siehst du uns hier liegen,
wie wir uns still an Dünen schmiegen,
ziehst du gen Sparta Freund, so hör´,
des Augenblickes Ruhe stör´

Neig´ dich herab ein Stück und sieh´,
falls du nicht würdig bist, so flieh´,
denn uns´re Wunden klaffen tief,
Zeus uns zu sich als Helden rief

Blick´ nun umher und sage mir,
was weithin dort den Boden ziert?
Es ist des Persers Riesenheer,
uns zu versklaven sein Begehr´

Ich hielt dem Sturme stand im Pass,
ich, König Leonidas,
kein Spartiat den Wogen wich,
sie fluteten uns fürchterlich

Die Meinen taten ihren Teil,
auf Klippen prallte Xerxes Heil
Die Gischten fauchten gierig wild,
wir hielten eisern hoch den Schild

Und rann das Blut im Strome schon,
ich hörte keinen Klageton,
denn bis zum Tode war uns klar,
dass dies für Sparta war

Solltest du dorthin weitergeh´n,
so sag´, du habest uns geseh´n
Du siehst, wir duldeten die Qual,
wie´s das Gesetz befahl

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Spartiat

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09.09.2015
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