Flaschengeist

Ein Gedicht von Lars Abel
Einsamkeit küsst gähnend Leere,
hier im Nichts ich Unrat mehre
Materiell minimalistisch,
nichts ist hier, beinah' gespenstisch
Gerstensaft, mein Wegbereiter
Bier entspannt, Bier macht mich heiter
All die Leute ja so witzig,
ich bin nüchtern selten spritzig

Ihre Art beisst sich mit meiner
Sie sind groß, ich eben kleiner
Habe stets versucht zu lachen,
Witze reissen, Faxen machen
Tat mir selbst keinen Gefallen,
exzessives Glasverkrallen,
darbe still in meiner Höhle,
lausch' dem "wuff" der Nachbarstöle

Peinlich ist's vor's Haus zu gehen,
peinlich ist mir's , wenn sie sehen
dass ich nicht bin, was ich vorgab,
trug mein wahres ICH zu Grab
Hab ein Wunschbild stets gefüttert
falschen Menschen mich verbrüdert
Jetzt erfahre ich die Wende
Doch der Bölkstoff bindet Hände,

fleucht tagein, tagaus durchs Blut,
schürt verrat'nen ICHes Wut
Stützt den Argwohn, den ich hege,
kein Mensch weiss, wohin ich segle,
auf dem Meer der Einsamkeit,
wo kein Hafen weit und breit
Ankerlos treib' ich von dannen,
Gerste rötet meine Wangen
Früher Bester meiner Klasse,
ruht mein Geist heut' in der Flasche

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Flaschengeist

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07.09.2015
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