Das zweite Ohr

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Mein fehlendes Ohr! Ich höre jetzt meine
Stimme mit einem Ohr! Ich höre jetzt meine
Ideen mit einem Ohr! Ich höre jetzt meine
Schritte mit einem Ohr! Am Anfang war
das eine Plage! Aber jetzt rede ich mit
anderen Menschen! Und mein Leben ist
reicher geworden!

Mein fehlendes Ohr! Ich höre jetzt mein
Denken mit einem Ohr. Ich höre jetzt meine
Gefühle mit einem Ohr! Ich höre jetzt meine
Wünsche mit einem Ohr! Am Anfang war
das eine Last! Aber jetzt treffe ich andere
Menschen! Und mein Leben ist farbiger
geworden!

Mein fehlendes Ohr! Ich höre jetzt mein
Glück mit einem Ohr! Ich höre jetzt mein
Lachen mit einem Ohr! Ich höre jetzt meinen
Glauben mit einem Ohr! Am Anfang war
das eine Qual! Aber jetzt frage ich andere
Menschen! Und mein Leben ist klarer
geworden!

Ich gehe jetzt auf andere Menschen zu. Lade
sie, zum Kaffee, ein. Lass mir erklären
wie mein Leben erscheint: "Sind die Schritte
von mir richtig? Stimmen die Wünsche die
ich habe? Besitze ich noch etwas Liebe? Und
mein Leben ist perfekt! Und findet immer ein zweites Ohr!


(C)Klaus Lutz

Klaus Lutz, Anmerkung zum Gedicht

Autorenkommentare! Oder wie sehr mich dieses
Leben interessiert. Kann sein trotz all meiner
Zweifel. An dem was ich aus meinem Leben
gemacht habe: „Als Einzelgänger! Als
Reisender! Als Tagträumer!“ Denke ich doch das
ich dieses Leben liebe. So irgendwie war jeder
Tag spannend. Als Einzelgänger immer klar im
Kopf zu bleiben. Beim Reisen immer ohne Geld.
Als Tagträumer nie das reale Leben, aus dem
Blick, zu verlieren. Und seit dem ich Texte
schreibe immer der Kampf mit dem
Ungewissen: „Habe ich Morgen noch eine
Idee?“ Eine Idee von der ich überzeugt bin!
Habe ich Morgen noch die Freiheit? Die Freiheit
die es mir erlaubt klar zu denken! Das Schreiben
weiter zu entwickeln. Auch wenn ich meine
Meinung nicht mehr sagen darf. Um dann die
Sätze zu formulieren mit der ich sie trotzdem
sage. Wenn es Morgen noch Plätze der Stille
und der Kraft gibt? Und Tage wo Ideen wachsen
und an Vollkommenheit gewinnen können?


Und noch wichtiger wie verändert sich die Welt?
Gibt es nur noch Propaganda ganze 24 Std. am
Tag? In den Medien nur Hass ganze 24 Std. am
Tag. In den Medien nur Hetze ganze 24 Std. am
Tag. In den Medien nur Lügen ganze 24 Std. am
Tag. Und bleibt dann wenigstens ein Funken an
Liebe. Oder lässt das alles vergessen was den
Mensch ausmacht. Zählt dann nur noch das
Überleben? Ohne ein Mitgefühl. Ohne irgend
eine Rücksicht. Ohne ein Denken. Ohne die
Klarheit das alles nur noch Theater ist. Nur
damit einige Menschen gut leben. Und der Rest
ganz selbstverständlich im Sklaventum
existiert. Das wird es in Zukunft sein was mich
beschäftigt. Kann sein ich finde trotzdem ein
paar außerirdische Sätze. Die Formulierungen
nicht von dieser Welt. Die Formulierungen die
vom Paradies übrig geblieben sind. Sätze die
den Menschen die Augen öffnen. Einfach indem
sie an das erinnern was dem Mensch
genommen wurde: "Die Liebe! Seine Würde!
Sein Denken!" Und jeder durchschaut wem
Kriege nützen. Und jeder durchschaut wem
Krisen und Viren nützen. Und jeder durchschaut
warum so viele Menschen in Armut leben. Und
so wenige Menschen alles besitzen. Und jeder
durchschaut wo die Veränderung beginnt: "Im
Gespräch mit Freunden! Im Gespräch mit
Arbeitskollegen! Im Gespräch mit Nachbarn!"


Ich weiß nicht warum die Menschen noch den
Fernseher einschalten. Ich weiß nicht warum
die Menschen noch diese Zeitungen lesen. Ich
weiß nicht warum die Menschen sich noch
diese Politik bieten lassen. Ich weiß aber das
die bessere Welt verloren gegangen ist. Und die
schlechtere Welt grenzenlos schlecht sein wird.
Und ich weiß auch das Macht immer ein
Kartenhaus ist. Und in dem Moment zusammen
bricht, wenn Menschen einfach die Augen
öffnen. Und sich ihrer Kraft bewusst werden.
Deswegen sage ich nur: "Öffnet die Augen!" Und
das grenzenlos schlechte Leben hat verloren!
Und das gute Leben setzt seine Grenzen!


Ich habe es früher geliebt in Bibliotheken zu
sitzen. Gedichte zu lesen. Und diese
wunderbare Sprache zu genießen. Oder für
Wochen an einem Strand zu liegen. Und einfach
das Leben und die Welt anders zu sehen. Oder
einfach in den Süden zu reisen. Um am Ende die
halbe Welt gesehen zu haben. Das ist Freiheit
für mich. Eine Freiheit die ich mir nie habe
nehmen lassen. Entdeckt einfach was für Euch
die Freiheit ist. Lebt sie. Und lasst sie Euch von
niemand nehmen. Ansonsten hoffe ich das mein
Gedicht, von heute, etwas Zuspruch findet!

(C)Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Das zweite Ohr

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02.09.2020
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