Das Land

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Der Kopf denkt sich ein Land!
Da helfen die Reichen den Armen.
Da trösten die Engel die Bettler.
Da reden die Löwen mit Lämmern.
Da werden die Diebe zu Träumern.
Dann öffnet der Mensch die Augen.
Und er sieht:
"Das Land ist im Chaos!"
Denn der Kopf hat geträumt.
Denn der Kopf hat gespielt.
Denn der Kopf hat gehofft.
Aber er hätte besser denken sollen!

Der Kopf denkt sich ein Land!
Da hören die Generäle auf Pfarrer.
Da planen die Gauner mit Liebe.
Da sehen die Denker nur Frieden.
Da malen die Künstler nur Freude.
Dann öffnet der Mensch die Augen.
Und er sieht:
"Das Land ist am Ende!"
Denn der Kopf hat gefeiert.
Denn der Kopf hat fantasiert.
Denn der Kopf hat geglaubt.
Aber er hätte besser denken sollen!

Der Kopf denkt sich ein Land!
Da finden die Bettler nur Schätze
Da siegen die Blinden im Schach.
Da kennen die Horoskope das Leben.
Da lehren die Traurigen das Glück.
Dann öffnet der Mensch die Augen.
Und er sieht:
"Das Land ist im Eimer!"
Denn der Kopf hat musiziert.
Denn der Kopf hat gemalt.
Denn der Kopf hat gerätselt.
Aber er hätte besser Denken sollen!

Der Kopf denkt sich ein Land!
Da spielt jeder Mensch den König.
Da lebt jeder Mensch als Genie.
Da wird jeder Mensch ein Riese.
Da denkt jeder Mensch wie Gott.
Dann öffnet das Leben die Augen.
Und er sieht:
Das Land ist weg.
Kein Mensch ist mehr Künstler.
Kein Mensch ist mehr Denker.
Kein Mensch ist mehr König.
Und überall Hunger.
Und kaputte Träume.

(C)Klaus Lutz


PS. Am 7.4.2023 um 14:34 Uhr
die Copyrights gesichert. Und auf:
"Pravda Tv" online gestellt!

Informationen zum Gedicht: Das Land

35 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
26.05.2023
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige