Wir sollten nicht immer mit unseren Vorstellungen denken

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Langner
In die zweite Klasse geht der Hanns
Doch er meint, sein Wissen sei so gut, er kanns
Genauso gut, wie seine ältre Schwester Liese
Deshalb will er in die vierte Klasse so wie diese.
Die Lehrerin will das nicht selbst entscheiden,
Und so sieht man jetzt, wie diese beiden
Gemeinsam zum Direktor gehen
Den darf man ja nicht übergehen.
Der Rektor sagt am besten
Wenn wir ihn erstmal testen.
„Wieviel ist sechs mal sechs“ ist seine erste Frage
Er will, dass Hanns ihm gleich die Lösung sage.
Na klar, sagt Hanns, das weiß ich
Sechs mal sechs ist sechsunddreißig.
Unsere Hauptstadt ? Natürlich Berlin,
Wenn ich mal groß bin zieh ich dahin.
So stellt der Rektor noch weitere Fragen,
Aber Hanns kann immer richtige Antworten sagen.
Abschliessend sagt er: Wie ich das so seh,
Ist Hanns für die vierte Klasse o.k.
Die Lehrerin möchte es auch mal wagen,
Sie hat nämlich ihre eigenen Fragen.
Wovon, lieber Hanns, habe ich zwei?
Eine Kuh ist aber mit vieren dabei?

Ach, sagt der Hanns, ich meine
Sie haben zwei wunderschöne Beine!
Was hast Du in der Hose, ich aber nicht?
Worauf Hanns in ein Lächeln ausbricht.
Er läßt sich auch gar nicht überraschen
Und sagt: Ganz einfach:“Ich habe Taschen“!
Ein Mann machts im Stehen ein Hund auf drei Beinen
Und soll es Dir auch recht komisch erscheinen
Eine Frau macht es immer im Sitzen?
Auch hier kommt der Hanns nicht ins Schwitzen:
Und er sagt zu seiner Lehrerin gewandt
„Frauen geben immer im Sitzen die Hand.“
„Aber sag mir ein Wort, das fängt mit A an, hört mit och auf“
Dem Rektor verschlägt es die Sprache darauf.
Nun, sagt Hanns es ist jetzt soweit,
Wir haben bald die Karnevalszeit.
Die lustige Zeit endet jedoch
Wie jedes Jahr am Aschermittwoch.
Nun sagt die Lehrerin, noch eine letzte Frage
Ehe ich Dir dann mein Urteil sage,
Wie heißt ein Wort, es fängt mit „F“ an
Hört mit „N“ auf und dann
Hat es mit Aufregung und Feuchtigkeit, und Wärme zu tun?
Dem Rektor erscheint jetzt eine Unterbrechung opportun,
Aber Hanns schaut die beiden mit großen Augen an
Und sagt dann milde lächelnd:“Feuerwehrmann!“
Der Rektor sagt endlich: „Nun ist aber Schluss,
Dieser kluge Junge der muss
Das kann wohl jeder verstehen
Am besten gleich auf’s Gymnasium gehen“.
Diese Empfehlung könne er verantworten
Er selber hatte zum Schluss nur noch falsche Antworten.
Don, 22. 01 2012

Informationen zum Gedicht: Wir sollten nicht immer mit unseren Vorstellungen denken

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07.11.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus-Jürgen Langner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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