Drei Blutsauger

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Langner
Drei Blutsauger sitzen abends auf einer Mauer.
Da wird der eine plötzlich sauer
Und sagt, ich will euch mal was sagen:
„Mir knurrt ganz gewaltig der Magen.“
Er fliegt gleich los, und nach ‚ner halben Stunde
Ist er zurück, wieder als dritter im Bunde
Und zwar mit blutigem Gesicht.
Och, so schwierig war das nicht!
Weiter im Norden ist ‚ne Party im Gange
Und zwar in solchem Überschwange,
Die werden meinen Leckerbissen
Sicher nicht so schnell vermissen.
Der zweite meint, jetzt sei er dran,
Und setzt auch gleich zum Abflug an.
Und man konnte es kaum vermuten,
Er kommt zurück schon nach 15 Minuten.
Das Gesicht natürlich blutverschmiert,
Sagt, dass sei ihm noch nie passiert,
Bei einer Hochzeit waren alle so blau
Da griff er sich einfach irgend'ne Frau
Und dann habe er die gebissen,
Dann konnte er sich auch schnell verpissen.
Der Dritte sagt: “Nun gebt mal acht,
Ihr habt mich richtig hungrig gemacht.“
Und schon nach etwa zweihundert Sekunden
Hat er sich blutverschmiert zurück befunden.
„Nun sag mal, und zwar auf der Stelle,
Wie hast Du das gemacht so auf die Schnelle?“
„Gleich hier im Tale, da muss eine Mauer stehen.
Ich frage euch, könnt ihr die sehen?“
Sie sagen „Ja!“ Und er zeigt auf sein Gesicht
Und sagt ganz einfach:“ Ich nicht!“
Don, 06.03, 2012

Informationen zum Gedicht: Drei Blutsauger

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07.11.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus-Jürgen Langner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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