Zwischen den Zeilen

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
So manches wird nicht gern gesagt,
damit der Andere nicht klagt.
Drum spricht man gerne diplomatisch,
denn das ist oftmals mehr sympathisch.

Zum Beispiel heißt: „Ich melde mich!“
„Ruf‘ bloß nicht an, ich bitte Dich!“
„Ich muss gesteh’n, es ist schon recht“,
sagt aus: „Mein Gott, erbrechend schlecht!“

„Ich glaub‘, ich hab‘ heut‘ was im Magen“,
meint nur: „Ich kann Dich nicht ertragen!“
Wer in Gesellschaft herzhaft gähnt,
sich wohl nach schnellem Abschied sehnt…

SIE spielt mit ihrem schönen Haar,
SIE findet IHN recht annehmbar…
Befeuchtet sie die Lippen dann
hat er das Startsignal als Mann…

Nach vielen Jahren heißt es mau:
„Ich habe heute Kopfweh‘,au!“
Damit sagt SIE IHM sehr galant:
„Heut‘ hast Du keine „freie Hand“!...

Informationen zum Gedicht: Zwischen den Zeilen

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04.11.2015
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