Märchenhafte Weihnacht

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Weihnachtsabend ist vergangen,
lange schon herrscht tiefe Nacht,
zauberhaft die Glocken klangen,
draußen ruht die weiße Pracht.

Auf dem Gabentische liegen
die Geschenke – wunderbar,
Puppen sich im Schlafe wiegen,
haben honigblondes Haar.

Nussknacker mit ernster Miene,
Spieluhr mit dem Engelskind,
Märchenbuch von Mutter Stine,
draußen weht ein leiser Wind…

Teddybär liegt auf dem Kissen,
Schaukelpferdchen – reich verziert -
wer von uns kann denn schon wissen,
was um Mitternacht passiert…

Zwölfmal schlägt die Uhr im Zimmer,
langsam, wie von Geisterhand
und ein bernsteinfarb’ner Schimmer
taucht den Raum ins Festgewand.

Da! Der Teddybär erhebt sich,
tanzt vergnügt auf einem Bein
und das Engelskind spricht selig:
„Könnt‘ es immer doch so sein!“

Auch die Puppen - mit Begehren –
haben sich längst fein gemacht,
tanzen mit dem Teddybären
in der märchenhaften Nacht.

Nussknacker ist ganz schön rege,
ei, wie sieht er freundlich aus!
Und er hüpft – nun gar nicht träge –
mit den Freunden durch das Haus.

Auch das Schaukelpferd ist heiter,
wippt vergnüglich hin und her,
und so geht es immer weiter,
das gefällt ihm wirklich sehr!

Doch die Zeit kennt kein Erbarmen,
ein Uhr schlägt es – aus, vorbei!
Noch ein schnelles „Sich-Umarmen“,
Schluss ist mit der Zauberei!

Keiner hat dies je gesehen,
doch auch Märchen sind ja wahr,
ein Jahr muss erneut vergehen,
dann wird’s wieder wunderbar!

Informationen zum Gedicht: Märchenhafte Weihnacht

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13.12.2015
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