(k)eine Wanderlust

Ein Gedicht von Katzenovia
***

Das Wandern ist gar vieler Lust,
doch mir bereitet es nur Frust,
ich quäle mich den Berg hinauf,
verliere noch den letzten Schnauf,
das Herz klopft zum Zerspringen,
ich kann nicht mal mehr singen.

Wenn ich dann endlich droben bin,
reicht es mir schon bis oben hin,
sehe die hohen Gipfel nicht,
denn es verschwimmt das Augenlicht,
der Kopf nur dröhnend hämmert,
ich fühle mich belämmert.

Bevor es wieder runtergeht,
es mich fast übern Abhang weht,
ein Wanderschuh, zu lasch geknüpft,
der Rucksack um die Ohren hüpft,
ich möchte nur nach Hause,
und mach vom Wandern Pause.

Dort will ich gleich ein Wannenbad,
streck' kurz noch meinen Rücken grad,
die Strieme an der Schulter klebt,
was meine Laune auch nicht hebt,
die Blasen an den Füßen,
tun herzlich mich begrüßen.

Sehn' ich mich doch nach Bergeshöh'n,
werd' ich mir einen Film anseh'n,
schau anderen beim Klettern zu,
und kuschle mich in aller Ruh'
auf die bequeme Liege,
die Wanderlust besiege.

Informationen zum Gedicht: (k)eine Wanderlust

13 mal gelesen
10.07.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Katzenovia) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige