Krabbenfischer Hein das alte Urgestein

Ein Gedicht von Joachim Rodehau
Glöv ick bruuk ne anner Brill oppe Klüsen?


Hein fuhr raus mit Kutter, Krabben fischen.
Doch er hatte sich wohl verirrt, wie`s schien?
„Glöv buten stürmt dat dor`n lütt Büschen?“
Sah durch die Brill, mit reichlich Dioptrien.

Doch Hein weder Angst noch Stress gekannt.
Ja, war noch vom alten Schlag, n alter Fischer.
Also das Gegenteil doch, von dem der „rannt“,
da an der Scheib, der kleine Scheibenwischer.

„Mutt glieks mol op mien Kompass kieken!“
„Ward mol sehn watt mie de Jung vertellt?“
Meinte Hein, tat mehrmals gegenklicken.
„Süss, de mors häpp sich allwedder verstellt!“

Ja, wo die Nadel stand wusst wohl nur Hein,
"Watt schall datt Wedder blos grantich ween?“
„Jo, shall mien Kudder dor op`n Atantik steen?"
„Jo, Hep ick mit mien Brill dor gornich sehn!“

Nun, man ahnt`s schon, ja, man rettete Hein.
Ja, stolz erzählte er`s grad da ein paar Leut.
„Und Sie war`n gar nicht ängstlich, ganz allein?“
“Nö, datt wör ick nich, nur`n beten zerstreut!“

Informationen zum Gedicht: Krabbenfischer Hein das alte Urgestein

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13.08.2011
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