Ja, hatte er sich doch da verwählt

Ein Gedicht von Joachim Rodehau
Er streute Blumensamen jüngst da aus,
und tat dann warten, ging ins Haus.
Am Fenster sah man ihn oft stehn.
Im Garten, war noch nichts geschehn.

"Na, ist doch wieder"Schund" gewesen!"
Er nahm die Tüte, hat nochmal gelesen,
und se dann böse da weggeschmissen.
"Klar, ham`se mich da angeschissen!"

"Steht gar nich drauf, wie lang das dauert?"
"Auch kein Wunder, wenn man hier versauert!"
"Die lern mich kennen, da mach ich "Putz",
wozu gibt`s denn den Verbraucherschutz!"

Er zum Hörer, wählte, bölkte los.
"Mach die Musik aus, alte Pfeife!"
Doch am andern Ende war wohl bloss,
naja, wie so oft, ne Warteschleife.

Zum Glück, stand`s Telefon am Fenster,
Er glaubte schon, er sieht Gespenster,
Sieh da, die Blumen war`n aufgegangen.
Und jetzt war auch Jemand rangegangen.

Eine Stimme fragte da lieb und nett,
ja, ob er vielleicht Probleme hätt?
Ob`s nicht so mit dem "Wachsen" klappt?
So`n Telefonsex hat er dran gehabt.

Als er von abgelenkt, durch`s Fenster sah.
„Nee, hat sich schon erledigt, er ist da!“
„Der Samen ist gekommen grad, alles klar!“
„Ach, ein herrlicher Anblick, wunderbar!“

Informationen zum Gedicht: Ja, hatte er sich doch da verwählt

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15.05.2011
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