Herbst

Ein Gedicht von Janfried Seeburger
Dicht am Ofen schläft jetzt die Katze,
kalter Regen rieselt auf die Glatze,
die deinen Kopf so langsam ziert.
Es fehlt dir die Mütze, wenn es dich friert,
die dir deine Mutter über die Ohren zog,
wenn das Laub vom Wind dir entgegen flog.
Die Kälte kriecht in jeden einzelnen Knochen,
du würdest eine heiße Suppe gern kochen,
die kennst du heut noch aus Kinderjahren,
das war das Beste das dir wiederfahren.
Wie Blätter sich färben, im schönen Wald,
ändern wir uns genauso, und werden alt.
Eine Hütte bauen, trotz Nässe und Kälte,
kaum einer der das heute noch täte.
Kastanien an Jäger für Rehe verkaufen,
heute blieben sie leer, die Futterraufen.
Bunte Blätter mit den Füßen wegschießen,
das kann man auch heute noch genießen.
Geräusch und Geruch bleibt immer im Sinn,
ganz egal, wie alt ich heute nun bin.
Die Erinnerungen sind stets unvergessen,
Kraut hobeln, Kartoffel aus dem Feuer essen.
Ein Schwein schlachten und frische Wurst,
frisch gepresster Apfelsaft löschte den Durst.
Für den Winter Brennholz sägen und spalten,
das aufziehen mit dem Seil, kannten die Alten.
Am Anfang kann der Herbst sich verstecken,
will uns mit schönen Tagen noch necken.
Doch plötzlich ganz leis über Nacht,
zeigt er dann doch seine ganze Macht.
Schickt graue Nebel die verschwiegen,
über den Feldern und Wiesen nun liegen.
Der Wind fegt heulend durch die Wälder,
faucht über Hecken und Stoppelfelder.
Zeigt er uns jetzt auch wild seine Krallen,
ich mag den Herbst, er hat mir immer gefallen.

Janfried Seeburger 17.10.2012

Informationen zum Gedicht: Herbst

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21.10.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Janfried Seeburger) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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