Das Duschen

Ein Gedicht von Janfried Seeburger
Schon wieder duschen, wie ich das hass,
am ganzen Körper wird man nass.
Bis in die letzte Haaresspitze,
und in die kleinste Körperritze,
dringt das Wasser scheußlich ein
warum muss denn so was sein.
Verständlich und von kleinem Nutzen,
ist vielleicht das Zähneputzen.
Doch duschen hat doch keinen Zweck,
Kleidung verdeckt den ganzen Dreck.
Und keine Sau wird es wohl wagen,
zu schauen unter meinen Kragen.
Im Mittelalter war es noch schön,
da musste man nie duschen gehen,
man staubte sich mit Puder ein,
war man auch dreckig wie ein Schwein.
Stank man so wie ein alter Bock,
sprüht man Parfüm unter den Rock.
Das war so üblich auch bei Fürsten
nie hätte man sich da mit Bürsten,
und heissem Wasser rumgeplagt,
von wegen auch noch jeden Tag.
Die Läuse fing man mit dem Kamm,
Flöhe erschlug man dann und wann,
und sollte es mal wieder beißen,
beim Essen oder auch beim Sch . .,
da kratze man sich vorn und hinten,
und sollten dann die Finger stinken,
tupft man in ein Schälchen Wasser ein,
und zack da waren sie wieder rein.
Dann aß man weiter mit Genuss,
das gäb‘ doch heute Hochverdruss.
Wegen jedem Stäubchen duschen,
soll das vielleicht der Umwelt nutzen?
Wo jeder Tropfen kostbar ist,
den man mit waschen schnell vergießt.
Ich bin dafür wie‘s früher war,
wir duschen einmal nur im Jahr.
Das Wasser tun im Bier wir trinken,
und laufen fröhlich rum – und stinken.

Janfried Seeburger 23.06.2011

Informationen zum Gedicht: Das Duschen

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05.05.2013
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