Zehn Herbst-Tanka

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-1-
Feuchtwarme Erde
verströmt den Duft des Herbstes,
Sinne öffnen sich
für eine „bekannte“ Welt,
die jetzt neu erfahren wird.
-2-
Goldgelb die Trauben
an den Rebstöcken hängen
wie kleine Sonnen,
die um die Wette leuchten,
einem das Herz erwärmen.
-3-
An den Rebstöcken
leuchten wie Sonnenlichter,
saftige Trauben,
die um die Wette leuchten,
einem das Herz erwärmen.
-4-
Das Gold der Sonne
erstrahlt in den Weintrauben,
verlockt mich dazu
diese Früchte zu pflücken,
mich dran gütlich zu tun.
-5-
Starke Herbststürme
verbreiten Angst und Schrecken,
decken Dächer ab
entwurzeln Büsche, Bäume,
legen Stromversorgung lahm.
-6-
Stürmischer Spätherbst
an seinen Abschied gemahnt,
es heißt, loslassen,
um mit der Zeit zu gehen,
den Winter zu begrüßen.
-7-
Düstere Wolken
das Sonnenlicht verschlucken,
Menschen sehnen sich
nach der Wärme des Sommers,
sie müssen sich gedulden.
-8-
Ein Papierdrache
Verschmilzt mit des Himmels Blau,
taucht bald darauf auf
zwischen Wolkengebilden,
wie ein hellblauer Engel.
-9-
Ein Blätterregen
verwandelt den Untergrund
in einen Teppich
weich, bunt, goldschimmernd gefärbt,
ich gehe wie auf Wolken.
-10-
Herbstlaub, weich wie Moos
federt meine Schritte ab,
raschelt beim Gehen,
leichtfüßig ich fast schwebe,
welch ein himmlisches Gefühl!

Informationen zum Gedicht: Zehn Herbst-Tanka

9 mal gelesen
26.10.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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