Wie vom Teufel geritten
-Fiktion –
-1-
Sie wirkte wie ein verlotterter Wildfang,
ihr schwarzes Lockenhaar trug sie taillenlang
buntes Indianerband schmückte ihre Stirn,
dahinter tobten Fantasien im Hirn.
-2-
Kraushaare bedeckten ihren krausen Sinn,
die Lust auf Abenteuer spukte darin,
doch vor allem war es ihr „Pferdeverstand“,
der sie mit ihrem Rappen geistig verband.
-3-
Mit einer haltlosen Lust und Leidenschaft
brachte sie den Hengst um seine ganze Kraft,
denn sie ritt ihn nahezu so zügellos
wie der Teufel sie ritt – roh und rigoros.
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Überanstrengt, verschwitzt, glitschig wie ein Lurch,
ging von Zeit zu Zeit der Rappe mit ihr durch
bevor sie sich auf seinen Rücken setzte,
ihm die Sporen gab, ihn gnadenlos hetzte.
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Doch war ihr „schmalspuriger“ Pferdeverstand,
der sie mit ihrem Rappen geistig verband
für den klugen Hengst eine Beleidigung,
die ihn bald nötigte zur Verteidigung.
-6-
Das mit Quasten und Troddeln verzierte Tier
reagierte wie ein wutschnaubender Stier,
bäumte sich auf, scherte ein und wieder aus,
warf sie ab, floh und kehrte nie mehr nach Haus.