Vier bärige Gedichte

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-1-
Der Schaukelbär

Im Regenschirm schaukelt hin und her
ein zufrieden dreinblickender Bär,
auf Rosen gebettet, duftig und fein,
genießt er offenbar sein Dasein,
winkt mir zu und wünscht mir
"Guten Tag"

solch liebevollen Gruß ein jeder mag.

-2-
Der Faschingsbär

Jetzt ist es genug der Narretei,
Faschíngsumzug ist gottlob vorbei,
der Bär hat einen schlimmen Kater,
der Schädel brummt, Heiliger Vater!

Todmüde schläft er seinen Rausch aus
in der Hängematte hinterm Haus
auf ner Wiese im Blumengarten
- jetzt kann "der Kater nicht ausarten".

-3-
Vereitelte Einkaufstour

In Motorradkluft und Sturmhaube
holt der Bär aus der Gartenlaube
sein Moped für Bären-Senioren
mit Korb - schon dröhnt ihm in den Ohren
Motorenlärm, der Auspuff qualmt, stinkt,
sein Gefühlsbarometer stark sinkt.

Die Einkaufstour muss er abbrechen,
muss für sein Moped viel blechen.

-4-
Wiedersehensfreude

Eine Bärin und ein Braunbär
umarmen sich lang und innig,
der Abschied fällt ihnen nicht schwer,
sie wirken sogar frohsinnig.

So eng umschlungen spüren sie
wie die Herzen freudig schlagen
im Rhythmus einer Melodie,
in der Liebe hat das Sagen.

Ihre Trennung ist nur auf Zeit,
schon jetzt ihre Vorfreude wächst
auf ein Wiedersehen zu zweit,
ihre Liebe ist wie verhext.

Informationen zum Gedicht: Vier bärige Gedichte

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18.03.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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