Verblasster Ruhm

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
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Er blickt auf ein bewegtes Leben zurück,
bereiste auf Tourneen die ganze Welt
über Jahrzehnte war ihm hold das Glück,
doch inzwischen sich kein Erfolg mehr einstellt.

-2-
Der Sänger ist in die Jahre gekommen,
die alten Hits haben sich abgenutzt,
an seine Glanzzeit denkt er versonnen,
jetzt wird er auf Bühnen "heruntergeputzt".

-3-
Er, fast blind, schwerhörig, schwach und hochbetagt,
will weiterhin Rampenlicht aufsuchen,
ist leider als Sänger nirgends gefragt
seit langer Zeit will ihn keiner mehr buchen.

-4-
Jetzt tritt er nur noch auf in Altersheimen
treu begleitet von seinem Blindenhund,
vorm Publikum ist ihm oft zum Weinen,
in solchen Momenten verstummt dann sein Mund.

-5-
Er bewegt sich mit einem Rollator fort,
macht kleine Schritte, Bewegung tut weh,
die Bühne ist für ihn einziger Ort,
von dem er sagt: "Nur hier ich meinen Mann steh!"

Informationen zum Gedicht: Verblasster Ruhm

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17.06.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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