Schweißgebadet

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Aus allen Poren bricht ihr der Schweiß,
Gesicht glänzt wie Speck, Make-up verschwimmt,
Haare sind strähnig, Wangen krebsrot.
Die Kleider verkleben mit der Haut,
bald ist jede Faser schweißdurchtränkt,
sind einengend wie Plastikschichten.
Schweißperlen kullern in die Augen,
reizen Schleimhaut, Tränen treten aus,
der Blick ist getrübt und verschwommen.
Die Haut des verschwitzen Körpers juckt,
der Schweißgeruch zieht Stechmücken an,
Pusteln reihen sich aneinander.
Mit schleppenden Schritten kehrt sie heim,
entledigt sich durchnässter Kleider
duscht ausgiebig mit kühlem Wasser.
Sie legt sich aufs Bett, schläft wie ein Stein
und träumt von kalten Wintertagen,
an denen sie sich nackt im Schnee wälzt.

Informationen zum Gedicht: Schweißgebadet

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16.08.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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