"Samtpfoten" und "Kratzbürsten"(1)

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-1-
Verführerische Katze

Nalas Blicke sind zum Dahinschmelzen,
sie wirft sich hin, beginnt sich zu wälzen,
maunzt, miaut, wie eine Taube sie gurrt
dann wieder in kehligen Tönen schnurrt -
ihr Charme die Herzen der Menschen erwärmt,
wer sie sieht, von der Katze innig schwärmt,
unwiderstehlich ist das Verlangen,
sie zu streicheln, ihren Dank zu empfangen.

Nala wird unter der streichelnden Hand
lang und länger gleich einem Gummiband,
recket, strecket sich nach allen Seiten
Bauch und Brust beginnen sich zu weiten
und Schnurrlaute durchbeben die Kehle
als Ausdruck beglückter Katzenseele -
auch ist vom Glücke erfüllt bis zum Rand,
der Mensch, der sie streichelt mit sanfter Hand.

Den beiden ist Wunderbares geglückt,
ein Band der Liebe wurde fest geknüpft,
das die Herzen für immer verbindet -
Stürme des Lebens man überwindet,
wenn die Liebe im Herzen ist so stark,
wie ein Diamant von tausend Karat -
solch kostbares Geschenk kostet nicht viel,

Zuwendung mit liebevollem Gefühl.

-2-
Heilsames Schnurren

Schnurrlaute sind für mich Schmusegesänge,
sanft massieren sie meine Gehörgänge
stoppen im Nu mein Gedankenkarussell,
in meinem Oberstübchen wird es taghell -
Kummer und Sorgen sind wie weggeblasen
während dieser heilsamen Schnurrlautphasen,
wenn dann die Katze sich legt in meinen Arm
wird mir ums Herz vor Freude wohlig warm -
am liebsten würde ich auch schnurren können,
dann könnten wir uns ein "Schnurrkonzert" gönnen,
doch weil ,s Schnurren der Katze "einmalig" bleibt,
allein sie mit Schnurren Kümmernis vertreibt.
-3-
Liebesstreifzüge

Ein Schatten seiner selbst ist Kater Phu,
seit einiger Zeit kommt er nicht zur Ruh
der Ruf der Natur immer lauter wird,
er Katzen verfolgt, sie lustvoll anstiert,
will die Liebe mit ihnen auskosten,
wer da als Kater rastet, der rostet.

Liebestrunken macht er ihnen den Hof
kommt er in Fahrt, legt er so richtig los,
legt sich mit manch einem Rivalen an
und markiert beim Kämpfen den großen Mann,
um allen Katzen zu imponieren,
deren Liebe er nicht will verlieren.

Phu bemerkt nicht, dass er sich übernimmt,
letztlich sind er und die Katzen verstimmt
was über das Normalmaß hinausgeht
über kurz oder lang Unfrieden sät,
völlig erschöpft der Kater heimwärts geht,
ihm der Sinn nur noch nach Ausruhen steht.
-4-
Katzenaugen

Ach, wie sind doch die Katzen schön,
wenn wir in ihre Augen sehn -
unser Blick sich darin verliert,
Wundersames mit uns passiert.

"Augensterne" laden uns ein,
den Katzen ganz nahe zu sein -
es erschließt sich uns ihr Wesen,
aus den Augen kann man, s lesen.
-5-
Frechheit siegt - von wegen!

Dackel Waldi kläfft Kater Max an,
schmeißt sich wütend an ihn heran
knurrt drohend und fletscht die Zähne,
jault dann auf wie eine Hyäne.

Dem Dackel die Nerven versagen,
als über ihn Krallen ragen,
die zum Kater Max gehören,
Waldis Ruhe empfindsam stören.

Es folgt ein gezielter Pfotenhieb,
Waldis Nase ist wie ein Sieb,
aus dem Blutstropfen hervorquellen,
der Hund leckt die wunden Stellen.

Kater Max Genugtuung verspürt,
einzig ihm die Ehre gebührt
als Sieger den Kampf zu beenden
und Waldis Schicksal zu wenden.

Informationen zum Gedicht: "Samtpfoten" und "Kratzbürsten"(1)

6 mal gelesen
19.07.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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