Missglückte Dichtkunst eines Ornithologen
-Fiktion –
Bei seinen geistigen Höhenflügen
schmückt er sich mit fremden Federn,
auch wenn er damit immer wieder
mit seinen flügellahmen Versen
eine Bauchlandung hinlegt.
Kritiker stutzen ihm von Zeit zu Zeit
die Flügel, doch das tut seinen
unbeholfenen und verunglückten
Flugversuchen keinerlei Abbruch.
Doch die fremden Federn passen
sich seinem „geistigen Federkleid“
auf Dauer nicht an, widersetzen sich ihm
und fallen nach und nach herab
bis er, bloßgestellt bis auf die Knochen,
im Sturzflug vollends auf die Nase fällt
und innerlich zu frieren beginnt…