Im dunklen Keller der Seele

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
- Fiktion -
-1-
Er ist wie mit Blindheit geschlagen
die Lebenssonne verdunkelt sich,
bringt Herzenswärme zum Erlöschen,
seelische Kälte breitet sich aus,
die ihn innerlich erstarren lässt.
-2-
Die Stimme seines Herzens verstummt,
dafür wird das Gewirr der Stimmen
in seinem Kopf lauter, fordernder,
sie beschimpfen ihn unaufhörlich,
verhöhnen ihn, machen ihn nieder.
-3-
Sie impfen ihm Schuldgefühle ein,
auch quälende Gefühle der Scham,
unter denen er seelisch leidet,
er ist wie ein geprügelter Hund,
der die Wunden seiner Seele leckt.
-4
Seine ohnehin schlechte Meinung
über sich wird dadurch "zementiert"
er verliert gänzlich das Vertrauen
in sich selbst - eine Seelentaubheit
gesellt sich zur geistigen Blindheit.
-5-
Sein abdriftender Geist verirrt sich
in Fantasien, die Erleben
für ihn zur reinsten Hölle machen,
ihn an Ketten gefangen halten
im dunklen Keller seiner Seele.

Informationen zum Gedicht: Im dunklen Keller der Seele

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12.01.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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