"Hoppe hoppe Reiter"

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Opa geht für den Enkel auf die Knie
und das trotz seiner Adynamie,
er bietet sich ihm als Schaukelpferd an
und legt sich ins Zeug, so gut er kann.

Der Enkel ist darüber hocherfreut
sein Opa ist ein "Pferd", das nicht scheut,
es wird den Jungen niemals abwerfen,
Risiken ohnehin nicht verschärfen.

Der Opa duckt sich, zur Seite geneigt,
der Enkel ihn nun bequem besteigt
ruft "Hottehü!" und schnalzt mit der Zunge,
vergnüglich lacht und kreischt der Junge.

Er treibt das "Pferd" an, gibt ihm die Sporen,
gibt ihm nen Klaps, zieht an den Ohren
Opa setzt sich in Bewegung und schnaubt,
trottet vorwärts soweit,s Knie erlaubt.

Opa wiehert und wiegt sich hin und her,
dank Übung fällt es ihm nicht mehr schwer
er mimt für den Enkel das Schaukelpferd,
begeistert erst recht den kleinen Gerd.

Opas Muskeln sind inzwischen gestärkt,
weil er wohl immer dies daran merkt,
wenn er aus dem Vierfüßlerstand aufsteht,
um Jahre verjüngt durchs Zimmer geht.

Seit Kurzem nimmt Opa Reitunterricht
aus Liebe zu Gerd, dem süßen Wicht,
will lernen, wie man als Pferd sich verhält,
wenn ein Mensch die Zügel in der Hand hält.

Informationen zum Gedicht: "Hoppe hoppe Reiter"

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06.12.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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