Hochmut und Ignoranz

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-Fiktion -

Im Gespräch würdigt er sie keines Blickes,
hochmütig hält er seinen Blick
von ihr abgewandt, während sie zu ihm spricht.
Er strafft die Schultern, rümpft die Nase,
Augen verengen sich zu Schlitzen,
abwehrend schlägt auf seiner Brust
die Arme über Kreuz, vergräbt dabei
die Hände in den Achseln.
Hastig blickt er von Zeit zu Zeit
auf seine Armbanduhr,
wippt auf den Zehen auf und ab,
nimmt keinerlei Notiz von ihrer
Gestik, Mimik, ihrer Tonalität,
fällt ihr plötzlich unwirsch ins Wort
und gibt ihr deutlich zu verstehen,
dass sie ihm mit ihrem Gerede
gehörig auf den Geist geht.
Ohne ihre Antwort abzuwarten,
oder sie nur einmal anzuschauen
entfernt er sich von ihr
schnellen und energischen Schrittes.

Sie hat ihn schon viel zu lange
belästigt und ihn von wichtigen
Verpflichtungen abgehalten.

Informationen zum Gedicht: Hochmut und Ignoranz

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15.11.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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