"Hinter der Tür"

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Es geht in die Hocke ein rüstiger Greis
bis in Augenhöhe mit dem Schlüsselloch,
vor Anspannung perlt von seiner Stirn der Schweiß
wie an Hundstagen bei nem Hähnchengrillkoch.

Ein Badenixe mit blonden Locken
rekelt sich lasziv im Schaumbad vor Wonne
ihr Anblick haut den Voyeur aus den Socken,
in ihm geht auf eine glühende Sonne.

Von der Szene kann er sich nicht losreißen,
sein Auge ist zu einem Saugnapf mutiert,
die Nixe ist aber auch zum Anbeißen,
wie ferngesteuert er sie weiter anstiert.

Wel er Verlockung nicht widerstehen kann
ist er wie gefesselt von ihrer Anmut,
letztlich ist auch ein "Betagter" nur ein Mann,
dessen Blut heiß aufwallt durch der Liebe Glut.

Ehe der Greis sich versieht, schwingt auf die Tür,
schlägt gegen seine Stirn und bring ihn zu Fall -
ein Malheur, doch die Nixe kann nichts dafür

- wird sein Ruf ab jetzt sein wie ein Donnerhall? -

Informationen zum Gedicht: "Hinter der Tür"

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04.07.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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