Die zwei Gesichter der Lotte - Liese

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
- Fiktion -

Als Kind spielte die Lotte- Liese
auf einer grasgrünen Wiese
nahe am Waldrand gelegen,
konnte sich ungezähmt bewegen
inmitten der Blumen, Gräser -
sie kaute Zitronengräser,
Sauerampfer, Giersch und Huflattich,
fand Schmetterlingstänze herrlich,
ahmte schwungvoll Bewegung nach
und lauschte den Vögeln, bis anbrach
der Abend mit der sanften Kühle,
als es dann Zeit zum Schlafen war
wurden im Schlaf schönste Träume wahr
für das Mädchen Lotte - Liese,
es spielte im Traum auf der Wiese,
dort mit Steinchen auf Fliegen zielte,
sich als Machthaber aufspielte,
Blumen herausriss, sie umknickte
und Schnecken in die Luft kickte,
auf die Weise sich auslebte,
bis das Böse in ihr erbebte -
sie tat, was ihr in den Sinn kam,
empfand dabei keinerlei Scham,
Fantasie kannte keine Grenzen
und ihr Ego konnte glänzen -
tagsüber war Lotte - Liese
beim Spiel auf der grasgrünen Wiese
solch ein herzallerliebstes Kind,
doch nachts im Traum ein Kind, das spinnt,
sie sich in zwei Welten auslebte
- Gut und Böse in ihr erbebte -

Informationen zum Gedicht: Die zwei Gesichter der Lotte - Liese

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18.10.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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