Waldgeister

Ein Gedicht von Ingo Baumgartner
Dezemberkalter Wald - von kahlen Bäumen
siehst du Konturen nur im Nebelgischt,
wo Wirklichkeit mit Fantasie vermischt
den rechten Anstoß gibt zum Tagesträumen.

Das Einhorn, Bote gütiger Gedanken
streift suchend durch das fahle Stammgewirr.
Der Fichte Astlochaug blickt seltsam irr
und leer durch Strähnen von Lianenranken.

Wo Flechtenbärte sich ins Rauchgrau mengen,
dem Wurzelstock ein dünner Schratt entspringt,
kein Vogelkehlchen frohe Lieder singt,
will sich die Kehle eigenartig engen.

Die Raureifgeister überschemmen
den Schlag mit frostgezeugtem Atemrauch,
der narrt und wohl erheitert auch
im Dicht der Schwaden in den Stämmen.

Informationen zum Gedicht: Waldgeister

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16.12.2014
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