Stille Kälte

Ein Gedicht von Ingo Baumgartner
Verschneit ist der Weg, keine Spur im Verlauf,
kein Gast drückt die Sitzbank, nur Reif liegt darauf.
Die Bank scheint zu träumen, wie Menschen es tun,
die selig in sich und Geborgenheit ruhn.

Im Bach murmelt Wasser mit Brüderchen Eis,
die Erle trägt Pelz und auf strahlendem Weiß
gehn Schatten spazieren, berühren den Fuß
des schlafenden Bänkleins mit zärtlichen Gruß.

Die Vorstellung freilich ist schönender Schein,
doch freudig die Ahnung, es könnte so sein,
dass Stille in Kälte zu Herzwärme führt
und heimlich ein Feuer des Frohmutes schürt.

Informationen zum Gedicht: Stille Kälte

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03.01.2014
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