Jeden Tag das gleiche Spiel

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Komm ich früh aus dem Bett gekrochen,
zerknittert wie Stanniolpapier,
dann reck ich erst einmal die Knochen
und streck mich wie ein Fabeltier.

Gleich darauf verschwinde ich im Bad,
dusche heiß, putz mir die Zähne,
dann rasier ich meine Stoppeln ab,
sorg auch sonst noch für Hygiene.

In der Küche brüh ich mir Kaffee,
koch mir ein weiches Frühstücksei,
und weil ich grad am E-Herd steh,
erhitz ich Brötchen nebenbei.

Nach dem Essen räum ich wieder auf,
renn hin und her beim Staubsaugen,
das stärkt enorm den Blutkreislauf,
soll sogar als Frühsport taugen.

Dies und mehr, das ist mein Alltagstrott,
ich leb ihn gern und fühl mich gut,
doch wenn ich ehrlich bin, oh Gott,
packt mich so manches Mal die Wut.

Informationen zum Gedicht: Jeden Tag das gleiche Spiel

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15.11.2011
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