Duft (Vielleicht etwas zu ironisch)

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Morgens schon in aller Frühe,
gibt der Mensch sich große Mühe,
zu duften wie ein Blumenbeet,
auch wenn er nur vorm Spiegel steht.

Erst sprüht er sich mit Deo ein,
macht sich mit Gel die Haare fein,
tupft Parfüm in seinen Nacken,
und schmiert Creme auf die Backen.

Dann zieht er seine Kleidung an,
und reckt sich wie ein stolzer Hahn,
besprüht sich noch einmal mit Duft,
damit sein Outfit ja nicht mufft.

Die Dosis Mundspray ist noch Pflicht,
falls er mit fremden Menschen spricht,
dann fliegt Creme, Spray und Flasche,
kreuz und quer in eine Tasche.

Ordnung ist doch nicht so wichtig,
riechen muss der Mensch nur richtig,
jeden Duft muss er probieren,
um sich selbst zu profilieren.

Wasser und auch Seife nutzen,
täglich sich die Zähne putzen,
für so etwas fehlt meist die Zeit,
gehört längst zur Vergangenheit.

Der Mensch von heute ist modern,
hält sich von alten Sitten fern,
ihn stört kein Dreck, er braucht nur Duft,
riecht menschlich wieder – in der Gruft.

Informationen zum Gedicht: Duft (Vielleicht etwas zu ironisch)

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16.11.2011
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