Schieflage ...

Ein Gedicht von Horst Fleitmann
Ein Mensch genoss in seinem Leben
besonders gern den Saft der Reben,
bis ein Glas Wein, genau das Letzte,
dem Dasein einen Schlusspunkt setzte.

Der Mensch starb früh und äußerst dicklich,
was für Bestatter nicht sehr schicklich.
Wie sollte, bei der Körperfülle,
begraben man die fette Hülle?

Verbrennen kam hier nicht infrage,
zu klein war'n Ofen sowie Trage.
Auch Särge zeigten sich zu schmal
die knappe Auswahl wurd' zur Qual.

Nach reiflich kluger Überlegung,
kam in´s Problem dann doch Bewegung.
Ein Doppelsarg musste nur her,
versenkt ins Doppelgrab und quer.

Bedeckt mit Blumen, Lehm und Sand,
er seine letzte Ruhe fand.
Der Mensch, der weinselig entschlief,
liegt jetzt im Erdreich... etwas schief.

Informationen zum Gedicht: Schieflage ...

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21.02.2016
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