Der Pfeifensammler ...

Ein Gedicht von Horst Fleitmann
Ein Mensch, er zählte zu den Frommen
hat eine Pfeife mal bekommen,
die er verwahrte, nicht zum Rauchen,
vielleicht um später sie zu brauchen.

Zur Pfeife kam, nach ein paar Tagen,
ein Tabaktäschchen... so zum tragen.
Schon ist das Sammlerherz erwacht
das freudig schlägt bei Tag und Nacht,

sobald er an die Dinge denkt
die man ihm nun tagtäglich schenkt.
Wie Schraubenzieher, Korken, Bilder,
alte und neue Werbeschilder,

Bierdeckel, Püppchen, Moselweine
auch Mickymäuse, groß- und kleine,
alte Romane, Zuckertütchen,
ein kaum gebrauchtes Jägerhütchen

noch vieles, das hier unerwähnt,
nichts wurd' vom Menschen abgelehnt.
Die Wohnung wurde voll und voller,
sein Sammlertrieb wurd' immer doller.

Er wollte noch so viel erwerben,
doch irgendwann ging's dann ans Sterben.
Des Menschen Werk und Lebenssinn,
war dann mit einem Mal dahin.

Denn gleich nachdem der Mensch gestorben,
ließ alles man als Müll entsorgen.
Ein andrer Mensch konnt' sie gebrauchen,
die Pfeife, jedoch nicht zum Rauchen.

Fand, wie Gott wollte dann nach Tagen
ein Tabaktäschchen... so zum tragen.
Auch dieser Mensch sammelt nun heiter,
bis hin zum letzten Tag wohl weiter.

Informationen zum Gedicht: Der Pfeifensammler ...

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22.02.2016
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