Bedenkt ...
            
            
                Ein Gedicht von 
Horst Fleitmann
             
            
                Bedenkt, dass jetzt ein kleiner Mensch blickt  in den Weltenraum
und  gleich dem kleinen Prinz sich wünscht, auf einen Stern, im Traum.
Bedenkt, dass dieses Kind, wie ihr, einmal erwachsen ist
und dass ein unerfüllter Traum, sich durch sein Leben frisst.
 
Bedenkt, dass grad vieltausendfach ein Kind das Licht der Welt erblickt 
und dass das Land, in dem es lebt, ist eben grad im Krieg verstrickt.
Bedenkt, wieviele  Mütter dort nach manchem bangen Jahr
erfahr'n dass ihr geliebtes Kind im Krieg gestorben war.
 
Wer will erheben nun das Wort, will Frieden dem verwehren, 
der's Land verlässt um einfach so, wie wir, nur möchte leben?
Bedenkt, wir haben's warm, sind satt, wir kämpfen nicht um's Brot
und wer "Ausländer raus" skandiert,  sitzt mit in Deinem Boot.
 
Bedenkt, im Boot hat der nur Platz, der sich als Mensch jetzt zeigt.
Nicht der, der geistlos laut und dumm   "weg mit den Moslems" schreit.
Bedenkt, wir hatten das schon oft, den Kampf um Religionen.
Bezahlt haben millionenfach die Toten  in Pogromen.
 
Können vorurteilsfrei, wir diese Menschen lieben?
Ich sag' für mich, ich werd' es üben, üben, üben!
 
 
Anmerkungen von Horst Fleitmann zum Gedicht:
Inspiriert durch das Gedicht "Bedenkt" 
Von Hans - Dieter Hüsch