Abstellgleis ...

Ein Gedicht von Horst Fleitmann
Gezeugt, gebangt, geboren,
ernährt durch Mutters Brust,
früh in der Schul' erzogen,
erlebst Du ersten Frust.

Lernst Lesen, Rechnen, Schreiben,
treibst Sport oder auch nicht.
Die Scham- und Barthaar' treiben
im Schritt Dir und Gesicht.

Mit Lust und auch Begehren
lebst Du ganz adäquat,
Dein Bauen und Zerstören...
...ein ewiger Spagat.

Das Glauben, Zweifeln, Lehren,
bringt Wissen, Freunde, Feind.
Verachten und Verehren
sind beid' in Dir vereint.

Du lebst auch, hin und wieder,
wenn's hoch kommt, neunzig Jahr,
dann legst Du Dich danieder
und stirbst... tief grau Dein Haar.

Das Leben ... stetes Werden,
vom Embryo zum Greis.
Angstvoll nur, ist das Sterben
auf einem Abstellgleis.

Informationen zum Gedicht: Abstellgleis ...

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12.02.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Horst Fleitmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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